Nach langer Zeit ist bei mir wieder die Lust am Fotografieren wach geworden. Als visuellen Vorgeschmack auf eine Fotostory eines Fahrradabenteuers habe ich einen Trip durch mein Archiv unternommen. Das hier gezeigte Video ist das Resultat. Lasst uns vorstellen, dies seien die Fotos von einer einzigen Fahrradreise – ein wahrlich episches Abenteuer.
Seit diesem Frühjahr fahre ich in meiner Freizeit viel mit dem Rennrad. Es ist intensiv genutzte Zeit für meine Gesundheit und mein Wohlbefinden.
Beruf und Hobby spielen beide eine grosse Rolle in unserem Leben. Wenn ich einen erfüllenden Job habe, bleibt weniger Zeit für das Fotografieren. Wenn der Job wenige Herausforderungen stellt, dann gibt mir das Fotografieren die Erfüllung. Schön ist, wenn wir beide haben und Zufriedenheit finden können – mal mehr vom Einen, mal mehr vom Anderen.
Nach zehn Jahren wieder am selben Ort fotografieren und dieses Mal auf Mittelformat-Film.
Die Zeit für die Belichtung eines Lochkamerabildes ist eine kurze Meditation. Dass du dir über die Feiertage öfters bewusst die 90 Sekunden Zeit nimmst, das ist mein Wunsch für das Jahresende.
In einem der Fotobücher bei mir im Regal blieb ich an einem Bild hängen. Ein sehr aufregendes Bild ist das nicht, dachte ich mir. Doch im unglaublich grossen Werk des Meisters Paul Strand hat es bestimmt seinen Platz. Auf der Fahrt zur Arbeit schaute ich aus dem Fenster und ich versuchte herauszufinden, ob ich in dieser Landschaft ein Bild machen könnte mit ähnlichem Aufbau.
Eintauchen in die Natur und dabei Körper und Geist beruhigen – dass das wirkt, merkt jeder schnell. Diesen Herbst erlebte ich im Tessin, wie der Wald mir gut tut. «Forest Bathing» ist das Zauberwort.
Im August verbrachte ich zwei Tage in den Bergen. Ich setzte mich in die Landschaft an Plätze, wo mir der Ausblick gefiel. Und vor mich hin setzte ich meine Lochkamera. Irgendwann machte ich die Belichtung und blieb dann noch lange sitzen. Die Lochkamerabilder erinnern mich an die Stimmung, die mich tief bei mir sein und über das Essentielle nachdenken liess.
Vor sieben Jahren war mir schon einmal aufgefallen, wie einige meiner Fotos aus frühen Zeiten sehr gut zu den aktuellen Aufnahmen passten. Es besteht eine unauflösliche Verbindung zwischen dem Blick von gestern und dem Sehen von heute: das ist mein Leben, mein persönlicher Ausdruck mit visuellen Mitteln. Heute habe ich eine neue, positive Deutung dafür.