Viele Fotoausflüge führen mich auf Spaziergänge oder Wanderungen. Zu Fuss lege ich die Strecke zu einem architektonischen Anziehungspunkt zurück oder ich durchstreife Landschaften, die mich zum Fotografieren anregen.
Die Serie «Ganze Tage draussen» ist ein Ausdruck dieses Bedürfnisses, mich draussen zu bewegen. Und darin enthalten die Botschaft, wie gut mir die Bewegung tut.
Ich machte die Erfahrung, dass mir an manchen Tagen die Bewegung wichtiger war, als das Fotografieren. Ich war dann sehr schnell unterwegs und kam richtig ins Schwitzen. Ich hatte ein Bedürfnis, all den Power raus zu lassen, der sich offenbar angestaut hatte. Solche Wanderungen boten allerdings wenig Ruhe für achtsames Fotografieren.
Andere Male ist es eher ein lustvolles Spazieren. Dann sind die Bewegungen langsam und ich kann besser wahrnehmen, was mich umgibt. Das Wort Spazieren geht zurück auf das italienische spaziare, was «sich räumlich ausbreiten», «sich ergehen» bedeutet. Im Grunde ist diese Art der Fortbewegung dann viel angenehmer und erfüllender.
Aus der Sicht der Paleo-Lebensweise besteht die Art der Bewegung des Menschen seit der Steinzeit vor rund 2,5 Millionen Jahren natürlicherweise aus Gehen, Balancieren, Klettern, Kriechen sowie Heben, Tragen oder Werfen. Diese Bewegungen vernachlässigen wir im heutigen Leben. Das Bedürfnis dafür ist uns jedoch angeboren. Draussen bewegen ist wahrscheinlich deshalb ein so erfüllendes Gefühl – und es fördert die Gesundheit in jedem Alter und allen Aspekten.
Wichtig für mich war die Erkenntnis, dass ich keine Spitzenleistungen anstreben muss. Moderate Bewegung ist schon viel wert. Die heutigen Fitness-Tracker-Apps wie Strava mögen dazu verleiten, ziemlich verbissen eine bessere KOM-Platzierung erreichen zu wollen. Ich habe beobachtet, wie leicht Stress aufkommen kann bei zu viel Ambitionen.
Deshalb verbinde ich die Bewegung weiterhin am liebsten mit Fotografieren und weite so meinen fotografischen Bewegungsraum weiter aus.