Vor sieben Jahren war mir schon einmal aufgefallen, wie einige meiner Fotos aus frühen Zeiten sehr gut zu den aktuellen Aufnahmen passten. Der damalige Blog-Beitrag mit dem Titel Der Blick von gestern und das Sehen von heute ist im Artikelarchiv nachzulesen.
Es besteht eine unauflösliche Verbindung zwischen dem Blick von gestern und dem Sehen von heute: das ist mein Leben, mein persönlicher Ausdruck mit visuellen Mitteln.
Diese Beobachtung fasziniert mich erneut. In der neusten Serie Die Freude an einfachen Landschaften hat wiederum ein Foto von der 1997-Reise nach Israel und Ägypten Platz gefunden.
In einem Kommentar auf Twitter offeriert @philip_meint eine Deutung, was hinter der fotografischen Konstanz stecken könnte:
Meine Vermutung : Etwas zu sehen/erkennen was sich «verbirgt». ZB das Wesen, die Dynamik zw Wandel&Zustand des Abgebildeten.
— Anders Wärs Besser (@philip_meint) September 29, 2018
Meine Interpretation davon: Die versteckte Energie erkennen, die ein Objekt oder ein Ort in sich trägt. Eine Energie, die sich aus der Dynamik des Wandels ergibt, und die im Abbild des Momentes erkennbar bleibt.
Ist dies der Antrieb für mein Fotografieren seit vielen Jahren? Erkenne ich darin gar ein Grundthema meines Lebens?
Ich glaube schon, dass es mein Anliegen ist, einen einfachen, ehrlichen Blick auf die Welt zu richten. Orte, Sachverhalte und Menschen verdienen Beachtung. Ja, ich habe mich in meinem Leben oft selber danach gesehnt, beachtet zu werden. Ich schenke mit meinem Fotografieren meiner eigenen Wahrnehmung Beachtung. Somit tue ich mir selber etwas Gutes. Ich schenke mir und den Betrachtern einen Raum, wo Energie, Leben und Liebe zu vernehmen ist.
Diese positive Deutung macht für mich Sinn. Und ich nehme sie mit auf meinen weiteren Weg.