Träumen von einem Leben fürs Fotografieren

Wenn ich diesen zwei Männern zuhöre, komme ich ins Träumen. Ist es möglich im Leben einfach das zu machen, was man am liebsten tut? Ein Weg ist es, einfach mehr davon zu machen.

Es gehört zu den gängigen Ratschlägen, dass man im Leben nach seinen Träumen streben soll.

Einmal wurde ich gefragt, welche Person für mich einer meiner Träume verkörpert.

Damals kam mir John Coffer in den Sinn. Seine Art zu leben wird in diesem Video gezeigt:

John Coffer ist ein Fotograf. Er arbeitet mit alten Kameras und erstellt sein eigenes fotografisches Material – er fotografiert im Tintype-Verfahren auf Blechplatten. Der Prozess ist arbeitsintensiv, Coffer trägt Arbeitsschürze, er bastelt, er experimentiert.

Seine Holzhütte hat er selber gebaut. Er lebt mit schiefen Winkeln. “Live is not perfect. Neither is my cabin.” Coffer hat sein eigenes Reich erschaffen in dem er nach seinem eigenen Fahrplan, in seinem Tempo, nach seinen Bedürfnissen wirkt.

Das ist mein Traum von einem Leben fürs Fotografieren.

Weiter ins Träumen gerate ich, wenn ich das 1981-TV-Interview mit diesem Mann sehe – Harry Callahan (1912–1999):

Callahan sagt, es gab nichts in seinem Leben, in dem er sich sicher fühlte, bis er das Fotografieren entdeckte. Dann fing er an, sein Leben lang das zu machen, was er am liebsten tat. Er experimentierte, fotografierte das, wonach er Lust hatte. Mit den fotografischen Mitteln wollte er einfach Bilder machen.

Das tun, was einer am liebsten tut, und daraus sein Leben gestalten. Nur ein Traum? Oder ist das möglich? Lassen sich die Beispiele aus heutiger Zeit von zahlreichen Instagram-Influencern nachahmen?

Ich muss in meinem Leben noch lernen, gezielter auf meine Träume hin zu arbeiten. Dies bedingt, dass ich alte Muster verlasse und bereit für Veränderung bin.

Auch wenn sich mein grosser Traum nicht leicht umsetzen lässt, ist eine alltagstaugliche Alternative dazu, einfach öfter das zu tun, was ich liebe:

Dieser populärpsychologische Motivationasspruch hat bei mir tatsächlich bewirkt, dass ich wieder öfters fotografiere – weil Fotografieren mir gut tut.

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